Wozu die Männer 76 Jahre brauchten, sind die Frauen schon nach knapp 40 Jahren im Stande.
Der Vergleich mit den Herren der Schöpfung mag zwar etwas hinken, da sie allein wegen zweier Kriege und deren Folgen 14 Jahre vom internationalen Spielbetrieb ausgeschlossen waren, ist aber doch reizvoll und fällt öfter zugunsten der Frauen aus als gedacht.

DFB-Frauen erzielen mehr Tore
Die 500 Frauen-Spiele, die heutige Auftaktbegegnung gegen Dänemark eingerechnet, verteilen sich auf 56 Gegner (1984 kamen die Männer auf 49; aktuell 88). Am häufigsten trafen die Frauen auf Norwegen (42-mal) gefolgt von den USA (36-mal). Darunter ist eine Begegnung gegen eine zweite Mannschaft der USA beim Nordamerika-Pokal 1990.
Wer ist erfolgreicher?
Die Frage, wer bisher erfolgreicher war, ist schwer zu beantworten. Die Männer kamen auf sieben Titel bei großen Turnieren (WM, EM), die Frauen bereits auf zehn. Die Männer wurden doppelt so oft Weltmeister (viermal), wozu sie wiederum auch viel mehr Gelegenheiten (19) als die Frauen (8) hatten, die ihren Titel von 2003 (in den USA) 2007 in China erfolgreich verteidigten.

Acht Europameistertitel gegenüber drei sprechen indes klar für die Frauen, die 75% der bisherigen 12 EM-Turniere gewannen. Die Männer gewannen nur 18,75% aller ihrer EM-Turniere.
Von ihren bisher 499 Länderspielen gewannen die Frauen 349 (69,7%), die Männer seit 1908 ganze 575 Spiele (58,0%). Den Rekordsieg der Männer (1912 gab es ein 16:0 gegen Russland) übertrafen sie um ein Tor (2011 mit 17:0 gegen Kasachstan), dafür fehlt ihnen ein Spiel zur längsten Serie ohne Niederlage zu den Männern, die 1978 bis 1980 ab Amtsbeginn von Jupp Derwall 23-mal ungeschlagen blieben.
DFB-Frauen mit längerer Siegesserie
Unter Bundestrainerin Silvia Neid gab es von 2011 bis 2013 22-mal keine Niederlage. Die längere Rekord-Siegesserie schafften wiederum die Frauen (18-mal vom 21.7.2013 – 17.9.2014), darunter sogar zehn Spiele in Folge ohne Gegentor. Da können die Männer, die während Jupp Derwalls Rekord-Serie auch zwölf Siege aneinanderreihten, nur applaudierend Spalier stehen.
Dass die Frauen nur gegen einen ihrer 56 Gegner eine negative Bilanz haben – gegen die USA recht deutlich allerdings (5-7-24) – lässt die Männer gewiss auch staunen. Sie haben acht Angstgegner und darunter einen, gegen den es keine Revanche mehr geben kann (DDR).



Etwas keck darf man behaupten: Die Frauen sind fleißiger als die Männer waren und womöglich immer sein werden -WM 2018 – EM 2020 – WM 2022. An 21 Länderspiele im Weltmeister-Jahr 2007 kamen die Herren der Schöpfung nie heran, ihr „Stressrekord“ steht bei 18 Spielen